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Ziergräser im Garten

Ziergräser erfreuen sich einer immer grösseren Beliebtheit. Auch wir sind ein grosser Fan von Ziergräsern im Garten und in Gefässen, weil Sie, wenn die Standortbedingungen passen, sehr unproblematisch in der Verwendung sind. Sie sind robust gegen Schädlinge und weisen kaum Krankheiten auf.

Einige Ziergräser dienen im Sommer als Sichtschutz oder geben dem Garten durch die vertikale Wuchsform ein stimmiges Bild. Die teilweise filigranen Halme und der später prachtvolle Blütenschmuck bereichern und beleben jeden Gartenraum.

Damit die Ziergräser sich voll entfalten können und so prächtig gedeihen, wie wir es von Bildern kennen, sollte bei der Verwendung ein wichtiger Punkt beachtet werden. Es gibt eine grosse Vielfalt an unterschiedlichen Standortansprüchen. Gewisse Gräser mögen es eher sonnig und trocken, andere Arten gedeihen prächtig im Halbschatten und eher in feuchten Gebieten.

Was die meisten Gräser eint, ist eine horstartige Wuchsform. Nur wenige Arten breiten sich über Rhizome (kriechende unterirdische Wurzeln) aus. Bei einigen Gräsern, wie z.B. Pennisetum (Lampenputzergras), kann es zu Versamungen im Garten kommen. Wenn eine solche Verbreitung nicht erwünscht ist, sollten die Fruchtstände vor der Samenbildung entfernt werden.

So wird richtig gepflanzt:

Ideale Pflanzzeit bei Ziergräsern ist der Frühling. Eine Herbstpflanzung hat den Nachteil, dass die Gräser bis zum Winter nicht mehr richtig durchwurzeln können und daher dem Frostrisiko ausgesetzt sind. Kann eine Herbstpflanzung nicht umgangen werden, hilft das Abdecken mit Tannreisig, um Frostschäden vorzubeugen.

Oftmals ist ein zu nährstoffreicher Boden bei der Bepflanzung nicht optimal, da die Gräser sonst vorzeitig kippen können. Dies gilt vor allem bei hochwachsenden Arten. Abhilfe leistet hier in die Bodenerde eingearbeiteter Splitt oder Sand.

Folgende Arten mögen es nährstoffarm und trocken:

  • Schizachyrium – Präriegras
  • Helictrotrichon – Blausttrahlhafer
  • Stipa – Federgras
  • Panicum – Rutenhirse
  • Pennisetum – Lampenputzergras
  • Festuca – Schwingel

Diese Grasarten mögen keine zu lehmhaltigen Böden mit Staunässe. Werden Gräser in lehmhaltige Böden gepflanzt, sollte unbedingt Splitt oder Sand eingearbeitet werden. Denn stehen diese Gräser zu nass, können die Wurzeln faulen und das Gras stirbt ab.

Diese Gräser liegen im sonnigen bis halbschattigen Bereich, wenn der Boden ausreichend feucht ist:

  • Calamagrostis – Berg-Reitgras
  • Miscanthus – Chinaschilf
  • Molinia – Pfeifengras

Folgende Gräser vertragen auch schattige Lagen:

  • Melica – Perlgras
  • Seggen – Carex
  • Luzula – Marbelarten
  • Deschampsia – Waldschmiele

Diese Auflistung umfasst eine Auswahl der bekanntesten und häufig verwendeten Gräser. Für jede Standortwahl gibt es eine weit grössere Vielzahl, für die wir Sie gerne individuell beraten.

Der richtige Rückschnitt:

Idealerweise werden Gräser im Frühjahr geschnitten. Ein Rückschnitt im Herbst ist ebenfalls möglich, allerdings nicht ganz ohne Risiko. Durch den bodennahen Schnitt kann es vorkommen, dass Feuchtigkeit in die Gräser dringt und diese folglich faulen können.

Wir empfehlen, die Gräser im Herbst zusammenzubinden, was eine dekorative Optik verleiht. So kann die Feuchtigkeit nicht eindringen und die Pflanze ist über den Winter bestens geschützt. Im Frühjahr erfolgt dann rechtzeitig vor dem neuen Austrieb der bodennahe Rückschnitt.

So verschieden die unterschiedlichen Gräserarten sind, so unterscheiden sich auch die Austriebszeiten. Dieser Zeitpunkt sollte unbedingt beachtet werden, so dass die verschiedenen Arten nicht zu spät geschnitten werden. Das Berg-Reitgras (Calamagrostis) beispielsweise zeigt seine neuen Halme rund einen Monat vor allen anderen Gräsern und sollte, je nach Witterung, ca. Ende Februar geschnitten werden. Bei den meisten anderen Gräsern ist ein Rückschnitt bis spätestens Ende März ideal.

So halten Sie das Wachstum in Schach:

Oftmals werden Gräser zu gross und verdrängen manche umliegenden Pflanzen. Eine Gräserteilung der Wurzeln kann hier Abhilfe schaffen. Nach ca. 8-10 Jahren am gleichen Standort ist eine solche Teilung oft angezeigt, da sie dann im Inneren der Pflanze verkahlen können. Idealer Zeitpunkt zum Teilen der Gräser ist im Frühjahr nach dem Rückschnitt. Am besten wird dafür ein Spaten verwendet und verschieden grosse Stücke der Gräserwurzeln geteilt. Anschliessend werden diese Horste frisch verpflanzt und die Pflanzen ist wieder verjüngt.

Wir unterscheiden zwischen zwei Gruppen der Ziergräser.

Warm Season Gräser (Sonnige Plätze):

  • Treiben spät im Jahr aus
  • Erreichen Ihre Endgrösse erst im Sommer und blühen im Hochsommer

Beispiele: Chinaschilf (Miscanthus), Rutenhirse (Panicum), Waldschmiele (Deschampsia)

Cold Season Gräser (eher halbschattige/schattige Plätze):

  • Meistens immergrüne Gräser
  • Können nach mehreren Jahren in der Mitte des Horstes verkahlen. Eine Teilung verschafft dann neue Impulse.
  • Die Teilung dieser Gräserarten nur im Frühjahr oder im Herbst durchführen, da sie im Sommer eine Pause einlegen.

Beispiele: Seggen (Carex), Waldmarbel (Luzula)

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Wir helfen Ihnen gerne weiter.

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Julian Sonntag
Bauführer Gartenpflege

Unser PflanzenDOC – Julian ist der Experte rund ums Thema Pflanzen.