Mehr Biodiversität im Thurgau

Bunter, lebendiger, resistenter

Erni Gartenbau setzt mit der Schule Kreuzlingen eine Initiative des Kantons Thurgau für mehr Biodiversität um.

«Vorteil naturnah» nennt sich das vom Kanton finanziell unterstützte Projekt, das in zwölf Gemeinden im Thurgau für mehr Artenvielfalt sorgen soll. Rasenflächen verwandeln sich in bunte Wildblumenwiesen und exotische Pflanzen, auch Neophyten genannt, werden durch einheimische ersetzt.

Artenreichtum fördern und den Folgen des Klimawandels entgegenwirken

Und was ist der Vorteil dieser naturnahen Bepflanzung? «Wildblumenwiesen fördern den Artenreichtum. Einheimische Pflanzen profitieren voneinander, während Neophyten sich häufig unkontrolliert vermehren und die heimische Flora und Fauna verdrängen», erklärt Martin Straub, Mitglied der Geschäftsführung bei Erni Gartenbau.

Naturnahe Aussenräume und Grünflächen binden zudem Feinstaub und CO2, kühlen, beschatten und absorbieren starke Niederschläge. So wirken sie den Folgen des Klimawandels entgegen. Zusätzlich bieten sie Lebensraum und Nahrung für verschiedenste Insekten. «So finden auch Vögel in unseren Städten wieder mehr zu fressen», sagt Martin Straub.

Lebensraum für Insekten, Eidechsen und Co.

Das soll auch auf dem Gelände rund um das Schulhaus Remisberg der Schule Kreuzlingen Wirklichkeit werden. Dort standen bisher viele Kirschlorbeerhecken und -kugeln. In der freien Natur kommen diese nur in Südeuropa oder Südwestasien vor und verwildern leicht. Im Rahmen von «Vorteil naturnah» haben die Gärtner:innen von Erni die Hecken und Kugeln gerodet. Mitte Dezember und im Frühjahr werden sie an ihrer Stelle Wildsträucher und einheimische Stauden pflanzen. Dafür haben sie im ersten Schritt den Humusboden durch nährstoffarmen Wandkies ausgetauscht.

Um Wildtieren Unterschlupf zu bieten, werden die Gärtner:innen zudem Totholzhaufen, alte Wurzelstöcke, Sandarien und Bollensteinhaufen auf dem Gelände platzieren. Sandarien sind Flächen aus Sand, die heimischen Wildbienen Nistgelegenheiten bieten. In Bollensteinhaufen wiederum finden auch Eidechsen einen neuen Lebensraum.

Wie es mit dem Projekt weitergeht, erfahren Sie bald in einem weiteren Beitrag.