PflanzenDOC
Was ist Baumsonnenbrand? Über Sonnenschutz für Bäume
Auch Bäume brauchen manchmal Sonnencreme! Das ist kein Scherz. Hohe Temperaturen können Baumsonnenbrand auf der Rinde der Stämme hervorrufen. Und der ist gefährlich für den ganzen Organismus. Unser PflanzenDOC gibt Tipps, wie Sie die Bäume in Ihrem Garten vor der Sonne schützen.
Natürlich bekommen Bäume keine roten Stämme wie Menschen rote Haut, wenn sie Sonnenbrand haben. Den Baumsonnenbrand erkennt man an Rissen in der Rinde der Baumstämme.
Wie entsteht Baumsonnenbrand? Hohe Temperaturen unter der Rinde schädigen Eiweissstrukturen
Bei alten Bäumen entstehen diese Risse vor allem im Sommer. Wenn die Sonne die Temperatur unter der Rinde über längere Zeit auf mehr als 40° Celsius erhöht, zerstört dies Eiweissstrukturen und der Enzymhaushalt der Bäume funktioniert nicht mehr korrekt. Das beeinträchtig das Dickenwachstum der Rinde und sie platzt auf. Besonders gefährdet sind freistehende Bäume, deren Kronen aufgeastet sind.
Das Gleiche passiert bei Jungbäumen häufig auch im Winter, wenn der Temperaturunterschied zwischen Luft und Rinde sehr hoch ist oder im Frühjahr, wenn sich die Temperaturen nachts und tags sehr unterscheiden.
Baumsonnenbrand fördert den Pilzbefall von Bäumen
Die Risse, die beim Baumsonnenbrand entstehen, sind beliebte Eintrittspforten für Pilze wie zum Beispiel den Spaltblättling, einen Wundparasit, der Trockenheit und Hitze liebt.
Der Pilzbefall schränkt das Wachstum der Bäume ein. Sichtbar wird das zum Beispiel dadurch, dass befallene Bäume weniger dichte Kronen haben als gesunde. Zudem führt der Pilzbefall zu Holzfäule, die erst die Bruchgefahr stark erhöht und später für den Baum das Todesurteil bedeutet.
Was tun gegen Baumsonnenbrand? Lichtverhältnisse im Auge behalten
Wie lassen sich also Ihre Bäume vor Baumsonnenbrand schützen? Eine erste Massnahme ist, auf die Lichtverhältnisse in Ihrem Garten zu achten. Fällarbeiten oder Kronenrückschnitte können zu verstärkter Sonneneinstrahlung führen.
Freistehende Buchen schützen sich zum Beispiel selbst vor Baumsonnenbrand, indem sie Äste ausbilden, die bis auf den Boden hängen. Werden diese zurückgeschnitten, erhöht dies das Risiko für Baumsonnenbrand.
Sonnencreme für Bäume: Ein weisser Anstrich schützt vor Baumsonnenbrand
Beim Verpflanzen von Bäumen sollten Sie zudem darauf achten, dass die Bäume am neuen Standort die gleiche Ausrichtung haben wie vorher. Denn auf ihrer Südseite bilden die Bäume mehr Borkenstrukturen aus, die sie vor der Sonne schützen.
Ist die vorherige Nordseite nach dem Verpflanzen plötzlich nach Süden ausgerichtet und damit erhöhter Sonneneinstrahlung ausgesetzt, erhöht dies das Risiko für Baumsonnenbrand. Sie können Baumstämme aber auch anstreichen, um sie vor dem Sonnenbrand zu schützen.
Diese Bäume bekommen besonders häufig Sonnenbrand
Ein weisser Anstrich aus Tonmineralien, Kalk, Gesteinsmehl, natürlichen Haftmitteln und Spurenelementen fördert die Elastizität der Rinde. Zudem reflektiert er das Sonnenlicht und sorgt so dafür, dass die Temperatur unter der Rinde um bis zu 5° Celsius geringer ausfällt als bei Bäumen ohne Anstrich.
Birken sind dank ihrer weissen Stämme seltener von Baumsonnenbrand betroffen. Besonders gefährdet sind dagegen Buchen, Ahorn, Eschen, Linden, Erlen und Fichten. Wem der weisse Anstrich nicht gefällt, der kann Bäume, die der Sonne ausgesetzt sind, auch mit Bambusmatten schützen. Diese sind unauffälliger, haben aber den Nachteil, dass sie weniger dauerhaft sind und Feuchtigkeit anziehen.
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