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Hirse im Rasen: Ursachen und Bekämpfung

Über die Sommermonate entdecken wir immer wieder gelbliche, breitblättrige Gräser im Rasen. Hierbei handelt es sich oft um Hirse, ein echter Problemgast. Unser GartenDoc erklärt Ihnen, warum dieses Unkraut in unserem Rasen wächst und was man effektiv dagegen tun kann.

Was ist Hirse und warum wächst sie im Rasen

Hirse ist ein Sammelbegriff für mehrere wärmeliebende, einjährige Gräser, z.B. Hühnerhirse (Echinochloa crus-galli) oder Borstenhirse (Setaria spp). Sie keimt bei Bodentemperaturen ab ca. 12-15°C also meist ab Mitte Mai und wächst besonders stark bei Hitzeperioden.

Hirse bevorzugt offene, lückige Rasenflächen mit wenig Konkurrenz. Ursachen für solche Lücken können sein:

  • Falscher Schnitt (z.B. zu tiefes Mähen)
  • Verdichtete Böden oder Staunässe
  • Nährstoffmangel
  • Starke Hitze kombiniert mit Trockenstress

Woran erkennt man Hirse im Rasen

Hirsegräser sind breitblättrige, hellgrüne Pflanzen mit flach wachsendem Wuchs. Oft machen sie keine Ausläufer, sondern weisen ein büschelartiges Wachstum auf. Deutlich sichtbar werden sie ab Mitte Juli, wenn sie schneller wachsen als der übrige Rasen. Die Hirse bildet keine dichte Rasenstruktur, wodurch die Fläche ungepflegt und uneben wirkt.

Wie kann Hirse im Rasen bekämpft werden

Vorbeugende Massnahmen

  • Rasenpflege optimieren
    • Der Rasen sollte regelmässig gemäht werden. Idealerweise auf eine Höhe von 4-5cm.
    • Der Rasen sollte lückenlos gehalten werden durch Nachsaaten im Frühling oder Herbst.
    • Regelmässiges und ausreichendes Düngen stärkt die Grasnarbe.
  • Boden verbessern
    Der Rasen erfordert eine durchlässige, humusreiche Struktur. Bei Verdichteten Böden hilft vertikutieren und/oder aerifizieren.
  • Bewässerung anpassen
    Trockenstress im Rasen sollte möglichst vermieden werden, besonders in der Keimzeit der Hirse. Ein Rasen sollte lieber seltener, dafür durchdringend gegossen werden (ca. 20-25L/m²).

Direkte Bekämpfungsmöglichkeiten

  • Manuelle Entfernung
    Bei kleineren Befällen können Pflanzen ausgestochen oder herausgezogen werden, idealerweise noch vor der Samenbildung.
  • Chemische Mittel
    Es gibt wenige zugelassene selektive Herbizide gegen Hirse im Rasen. Diese müssen vor oder kurz nach dem Keimen angewendet werden. Dazu ist eine fachmännische Beratung notwendig, da die Anwendung zeitlich begrenzt und genehmigungspflichtig sein kann.
  • Rasenerneuerung (bei starkem Befall)
    Eine Totale Flächenrenovation erfolgt idealerweise im Herbst. Dazu wird der alte Rasen abgetragen, der Boden verbessert und schliesslich neu eingesät.

Fazit

Hirse im Rasen ist ärgerlich, aber mit guter Pflege lässt sich das Problem in den Griff bekommen. Denn Hirse ist ein Symptom für Schwächen im Rasen. Wer regelmässig pflegt, düngt, mäht und den Boden im Blick behält, hat langfristig die besten Chancen, hirsefrei zu bleiben.

Für eine individuelle Beratung stehen wir Ihnen natürlich gerne zur Verfügung.

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Wir helfen Ihnen gerne weiter.

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Julian Sonntag
Bauführer Gartenpflege

Unser GartenDOC – Julian ist der Experte rund ums Thema Pflanzen.