PflanzenDOC
Heckenpflanzen: Alternativen für die gefährdeten Thuja
Seit ein paar Jahren machen uns die Anfälligkeiten der Thuja-Pflanzen Sorgen. In einem früheren Bericht unseres PflanzenDOCs haben wir bereits ausführlich darüber berichtet. Wir haben uns auf die Suche gemacht nach möglichen alternativen Pflanzen, welche sich in unseren Breitengraden für eine Hecke eignen und möchten Ihnen hier gerne eine Auswahl davon vorstellen.
Leyland-Zypresse – Cupressocyparis leylandii
Die Leyland-Zypresse ist als Hecke nicht so bekannt wie unsere Thuja, beeindruckt aber durch ihre dunkelgrüne, schuppige Benadelung. Der optimale Standort für die Scheinzypresse ist eine sonnige bis halbschattige Lage, am liebsten in durchlässigen, nährstoffreichen Böden. Regelmässige Wassergaben werden jedoch auch von ihr bevorzugt. Wie bei allen immergrünen Nadelbäumen verdunsten die Nadeln der Leyland-Zypresse auch im Winter Wasser. Daher benötigen sie während anhaltenden Trockenperioden auch in der kalten Jahreszeit unsere Unterstützung. Ansonsten können braune Stellen entstehend, die nicht mehr verwachsen.
Damit eine dichte Hecke entstehen kann und die Form bestehen bleibt, sollte die Hecke mindestens 1-2mal geschnitten werden. Hier trumpft die Leyland-Zypresse dann auch auf – im Vergleich zur Thuja erträgt sie bedeutend besser einen Schnitt bis ins ältere Holz.
Eibe – Taxus baccata
Die Eibe ist ein begehrtes, vielseitig verwendbares und immergrünes Gehölz. Mit ihren dunkelgrünen Nadeln und den im Herbst leuchtend roten Fruchtständen ist sie eine äussert dekorative Heckenpflanze. Die Eibe ist sehr schnittverträglich, wodurch sie in den unterschiedlichsten Varianten als Formgehölz gehalten werden kann.
Ihre Anpassungsfähigkeit ist relativ gross, wobei sie idealerweise im Halbschatten stehen sollte. Denn bevor die Eibe bei uns in den Gärten Einzug hielt, war sie in unseren Wäldern heimisch. Steht sie an einem sonnigen Platz, muss auf ausreichendes Wässern geachtet werden, dabei allerdings unbedingt Staunässe vermeiden.
Liguster – Ligustrum atrovirens und Ligustrum ovalifolium
Der Liguster stellt gleich mit zwei Varianten eine alternative Heckenpflanze dar. Der Liguster atrovirens bildet lange, schmale Blätter aus. Er gilt als halbwintergrüne Pflanze, denn bei einem kalten Winter kann er teilweise oder auch zu einem grossen Teil seine Blätter abwerfen. Die Pflanze selbst nimmt aber keinen Schaden, denn im Frühling treiben die Blätter einfach wieder neu aus.
Der Liguster ovalifolium kennzeichnet sich mit schönen ovalen Blättern. Auch diese Art kann über den Winter teilweise Blätter verlieren, allerdings wesentlich weniger als der Ligustrum atrovirens. Beide Liguster haben gemeinsam, dass sie äussert wuchsfreudig sind und entsprechend gut geschnitten werden sollten, damit die Hecke schön dicht bleibt und der Austrieb schon im unteren Bereich beginnt.
Portugiesischer Lorbeer – Prunus lusitanica
Der Portugiesische Lorbeer eignet sich perfekt als winterharte und immergrüne Heckenpflanze. Charakteristisch sind seine satt-dunkelgrünen Blätter mit einem schönen Glanz. Trockenheit kann er sehr gut ertragen und auch hinsichtlich Standortwahl ist er eher anspruchslos. Da er nicht allzu schnell wächst, genügt ein Rückschnitt pro Jahr.
Glanzmispel – Photinia x fraseri ‘Red Robin’
Die Glanzmispel ist wohl die optisch auffälligste aller Hecken-Alternativen. Die frischen Blattaustriebe im Frühling sind glänzend rot. Erst später wechselt die Farbe der Blätter in glänzend grün. Im zeitigen Sommer erscheinen zudem kleine weisse Blüten, welche der Hecke einen zusätzlichen Charme abgeben.
Die Wuchsform der Glanzmispel ist eher wild. Damit die Hecke trotzdem eine kompakte Form erhält, empfehlen sich 1-2 Rückschnitte pro Jahr. Wichtig ist ein gut gelockerter Boden, der nicht zu Staunässe neigt. Zudem fordert die Pflanze ausreichend Dünger für ein gutes Wachstum.
Duftblüte – Osmanthus burkwoodii
Wie es der Name vermuten lässt, bildet die Duftblüte eine duftende, wintergrüne Hecke. Im Frühling bilden sich zarte, kleine weisse Blüten, welche einen herrlichen Duft verbreiten und auch zahlreiche Bienen und Insekten anlocken. Die Pflanze ist sehr anspruchslos und lässt sich gut in Form schneiden. Durch ihre eher geringe Wuchshöhe eignet sich die Duftblüte vor allem für niedrige Hecken.
Sie haben Fragen zu einer Heckenpflanzung oder benötigen Hilfe beim Rückschnitt?
Wir helfen Ihnen gerne weiter.
Julian Sonntag
Unser GartenDOC – Julian ist der Experte rund ums Thema Pflanzen.
