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Bodenverdichtung: verdichtete Böden erkennen und beheben
Ungewollt wirken auf den Boden einer Baustelle eine Reihe von Einflüssen ein, die zu einer Bodenverdichtung führen können. Feuchter oder nasser Boden ist empfindlicher gegen Verdichtung als ein trockener Boden. Daher ist es wichtig, den Boden nur zu bearbeiten oder zu befahren, wenn es ausreichend abgetrocknet ist.
Entstehen während einer Bauphase Verdichtungen, so sollten diese gleich mit den entsprechenden Maschinen aufgelockert werden. Denn ist der Boden fertig eingebaut und Bodenverdichtungen werden erst später erkannt, so sind diese sehr schwer wieder zu korrigieren.
Die Folgen von verdichteten Böden
Bei einer nicht behobenen Bodenverdichtung können frisch gepflanzte Pflanzen mit ihren Wurzeln nur wenig über den Rand der Pflanzgrube hinaus vordringen. Der Wurzelkörper bleibt klein und flach. Er wird dadurch besonders anfällig für Trocken- wie auch Vernässungsschäden.
Ist in der Gartenerde ein hoher Lehm- und Tonanteil vorhanden, werden die Bodenporen allmählich zusammengepresst. Als Folge lässt die Bodenbelüftung nach. Doch um die Nährstoffe im Boden umzusetzen, brauchen die Bodenorganismen Sauerstoff. Einerseits verringert sich die Zahl der Lebewesen aufgrund des Sauerstoffmangels im verfestigten Boden, andererseits wird der Lebensraum für Bodentiere eingeengt. Regenwürmer, die den Boden auflockern, weichen auf andere Flächen aus, wenn es für sie zu mühevoll wird, sich durch den verdichteten Boden zu graben.
Erkennt werden kann ein verdichteter Boden an den nicht versickernden Pfützen nach intensiven Regenfällen. Im schlimmsten Fall kann sich nach längeren Niederschlägen gar Staunässe bilden. Fehlen dann die Bodenlebewesen, um die Nährstoffe umzusetzen, können Moderprozesse einsetzen. Diese können sehr unangenehm riechen und die Bodenfarbe ist meistens gelb-bläulich.
Massnahmen in einem Kleingarten
Verdichteten Boden unbedingt auflockern
Schwere, lehmhaltige oder tonige Böden werden am besten mit einem Spaten umgegraben und dabei Quarzsand und Kompost beigemischt. Zeitweiliges Umgraben ist dabei erlaubt. So wird der Boden nach und nach durchlässiger.
Gesunde Böden nicht umgraben
Enthält der Gartenboden dagegen gesunden Humus, sollte das Umgraben vermieden werden. Denn sonst werden die hilfreichen Bodenlebewesen abgetötet. Diese lockern die Erde besser auf, als dass wir es mit einem Spaten tun könnten. Soll ein gesunder Boden trotzdem aufgelockert werden, kann mit der Grabgabel die Erde ein wenig aufgerüttelt oder ein Kultivator (Sauzahn) durch das Beet gezogen werden.
Gründüngung schafft Abhilfe
Oftmals sind verdichtete Böden bis in tiefere Schichten verdichtet. Hier sind Gründüngungspflanzen ideal, um die Bodenstruktur zu verändern und den Boden zu lockern. Manche Arten entwickeln metertiefe Wurzeln und erreichen dadurch auch die Bodenstruktur in tieferen Lagen. Um einen durchlässigen, gut bebaubaren Boden zu erreichen, genügt oftmals schon eine Saison mit Gründüngungspflanzen. Die Reste der Pflanzen werden dann abgemäht und anschliessend untergefrässt.
Geeignete Pflanzen für die Gründüngung sind unter anderem Phacelia, Inkarnatklee, Ölrettich, Lupinen oder Gelbsenf. Außerdem verrichten im heissen Sommer Studentenblumen und Kapuzinerkresse auf abgeernteten Flächen gute Dienste bei der Bodenlockerung.
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Julian Sonntag
Unser GartenDOC – Julian ist der Experte rund ums Thema Pflanzen.